Die Gründer

In unserem Studium am Karlsruher Institut für Technologie sind wir das erste Mal mit der numerischen Strömungssimulation in Berührung gekommen – kurz CFD, vom englischen computational fluid dynamics. Uns haben die zahlreichen Möglichkeiten und Einsatzgebiete dieses hoch interdisziplinären Themas sehr fasziniert und wir wollten mehr erfahren.

Dr.-Ing. Max Gaedtke
Geschäftsführung
Dr.-Ing. Marc Haußmann
Geschäftsführung
Malte Reimann
Finanzen und Vertrieb
Markus Mohrhard
Technischer Berater

Wir entschlossen uns für eine Promotion in der Lattice Boltzmann Research Group am Lehrstuhl für Mechanische Verfahrenstechnik und Mechanik. In unseren Promotionsarbeiten haben wir verschiedene Anwendungen der LBM für Industrieapplikationen erforscht und weiterentwickelt. Durch unsere Erfahrungen erkannten wir das große Potential dieser Methodik. Wir waren uns sicher, dass unser Wissen darüber nach der Promotion nicht in einer “akademischen” Schublade verschwinden sollte, sondern die Anwendung auf industrielle Problemstellungen einen großen Mehrwert liefert. Dies war die Geburtsstunde von cloudfluid.

Die cloudfluid GmbH, gegründet am 27. Januar 2021

In unserer Forschung und den darin bearbeiteten Förderprojekten in Kooperation mit verschiedenen Unternehmen haben wir uns speziell mit der industriellen Anwendbarkeit der LBM beschäftigt. Basierend auf diesen Erkenntnissen und den Erfahrungen in der LBM begannen wir, unseren eigenen, innovativen Strömungslöser zu entwickeln. Daraus ist ein Prototyp entstanden, der heute zu den schnellsten instationären Strömungslösern der Welt gehört.

Ermöglicht wurde diese Entwicklungsarbeit unter anderem durch das EXIST Gründerstipendium, das wir im Jahr 2021 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erhalten haben. Die Förderphase haben wir intensiv genutzt um die cloudfluid GmbH zu gründen, Geschäftsplanung anzulegen, erste Kunden zu gewinnen sowie unseren Solver in ein voll automatisiertes Cloud-System einzubetten.

Als cloudfluid GmbH sind wir bestrebt, die derzeitigen Hürden und Grenzen der numerischen Simulation zu durchbrechen, insbesondere:

  1. dass für die Bedienung, Modellauswahl, Auswertung und Deutung hochspezialisiertes und wenig verfügbares Personal benötigt wird
  2. dass unflexible und teure Jahreslizenzen notwendig sind, die nicht ideal mit den individuellen Anforderungen der Kunden skalieren und
  3. dass große Rechenkapazitäten mit hohen Kosten für die aufwändigen Berechnungen der CFD vorgehalten werden müssen – bei nur sporadischer Auslastung ist das sehr ineffizient.

Unsere Vision ist es, zeitlich wie örtlich hochauflösende Strömungssimulationen multiphysikalischer Phänomene für jedes Unternehmen zugänglich und erschwinglich zu machen – eine Demokratisierung der CFD.

Dafür haben wir einen völlig neuen Weg entwickelt, Strömungssimulationen einzusetzen. Damit das möglich wird, integrieren wir Ergebnisse wissenschaftlicher Spitzenforschung in intuitiv zu bedienende Softwareprodukte und tragen auch selbst zur Erweiterung des State of the Art bei. Wie diese Technologie in Form unseres cloudfluid Solvers aussieht, ist unter “Die Technologie hinter cloudfluid” beschrieben.

Die cloudfluid GmbH ist seit Beginn an den Weg des organischen Wachstums gegangen und hat bisher kein Venture Capital aufgenommen. Während andere Startups früh nach Business Angels und Investoren suchen, orientieren wir uns stark an unseren Kunden und deren Herausforderungen. Unser vorrangiges Ziel ist es, langfristig und gemeinsam mit unseren Kunden zu wachsen und unser Produkt an den Kundenvorstellungen und -ansprüchen zu entwickeln – so wie es das Lean Startup Konzept im weitesten Sinne empfiehlt.

Unser Beitrag zu einer klimafreundlichen Zukunft

Wird ein Teil der früher üblichen und erforderlichen Prototypen oder Versuchsreihen durch umfangreiche und präzise CFD-Simulationen ersetzt, können Unternehmen nicht nur Zeit und Geld, sondern auch Material- und Stromverbrauch reduzieren. Die digitale Entwicklung von Produkten senkt den Einsatz der benötigten Ressourcen für Experimente und für die Entwicklung von Prototypen signifikant. Dabei werden nicht nur deutlich weniger Materialien zur Herstellung der Prototypen eingesetzt, es reduziert sich auch der Einsatz von Energie, Wasser und CO2-Emissionen.

Die cloudfluid GmbH ist auch angesichts der großen Herausforderung “Klimawandel” bestrebt, CFD Simulationen an Unternehmen zu bringen, denen der Zugang zu diesem Werkzeug bisher versperrt oder stark limitiert war – und damit zukünftig eine große Zahl von Prototypen und Experimenten digital zu untersuchen. cloudfluid wirkt zudem als Multiplikator, indem wir unseren Kunden dazu verhelfen, nachhaltigere Produktion und Produkte zu entwickeln.

Darüber hinaus ist es das Ziel, auch die Simulationen selbst so ressourcenschonend und nachhaltig anzubieten wie möglich. Durch unseren hocheffizienten Algorithmus in einer hocheffizienten Cloud können erhebliche Mengen an Strom eingespart werden. Das ist insbesondere vor dem Hintergrund immer größerer Energiebedarfe für Rechenzentren eine Herausforderung der wir uns stellen. Dafür kombinieren wir modernste, hocheffiziente Algorithmen auf Hochleistungshardware in einer regenerativ betriebenen Cloud.

In einem Vergleich des Stromverbrauchs konnten wir die Energieeinsparung bei der Simulation mit unserer Technologie evaluieren. Hierbei erlangten wir im Vergleich zu einer Simulation mit OpenFOAM auf CPU-Kernen eine Energieeinsparung von bis zu 99,9%.

Diese ambitionierten Ziele ergänzend zur Entwicklung der leistungsfähigen und komfortablen Simulation verfolgen zu können, ermöglicht uns unter anderem das Green Startup Programm der Deutschen Bundesstiftung für Umwelt (DBU), durch das wir in den Jahren 2022 und 2023 gefördert wurden. Der Erfolg dieser Anstrengungen wurde auch durch das Klimaschutzlabel der Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg bestätigt.

climate label